Letzte Woche habe ich mir das Galaxy S6 bestellt und als ich es endlich in den Händen hielt, habe ich als allererstes ein paar Bilder gemacht und die Kamera ausgiebig getestet. Die Bilder werden gestochen scharf und sehen richtig gut aus, genau wie es unser Geräte-Check schon verraten hat. Mittlerweile ist es wirklich eine seltsame Vorstellung, dass ich früher zum Fotografieren zwischendurch immer extra meine Digitalkamera dabei haben musste. Mein erstes Handy konnte nämlich noch gar keine Fotos machen.
Die erste integrierte Handykamera
Die ersten mit dem Handy aufgenommenen Bilder wurden über eine externe Kamera gemacht, die einfach aufgesteckt und nicht fest integriert war. So ein Zubehörteil war natürlich nicht günstig: Das Kameramodul für das Sony Ericsson T68i kostete 160 Euro. Die Aufsteckkamera des Siemens S55 hatte sogar einen Blitz – der musste aber vorher aus dem Handy-Akku aufgeladen werden.
1999 kam in Japan das Toshiba Camesse auf den Markt: das erste Handy mit eingebauter Kamera. 2002 gab es mit dem Nokia 7650 dann auch in Europa das erste Handy mit Kamera zu kaufen. Das Handy musste einfach aufgeschoben werden und schon konnte man los knipsen. Das Panasonic EB-GD87 und das Sharp GX10 hatten sogar schon einen Selbstauslöser. Auch wenn das Wort “Selfie” noch gar nicht erfunden war, haben meine Freundinnen und ich damals schon immer das Fotohandy meines großen Bruders geklaut und lustige Bilder von uns gemacht. Er hat jedes Mal fürchterlich mit uns geschimpft.
Vom Kamerahandy zur Smartphone-Kamera
Anfang der 2000er-Jahre wollten alle meine Freunde plötzlich ein Fotohandy haben, obwohl die Bildqualität natürlich noch nicht so gut war wie heute. Mittlerweile finde ich allein der Begriff “Fotohandy” absurd, denn dass ein Smartphone eine Kamera hat, ist Standard.
Ab 2004 gab es die ersten Handykameras mit einer Auflösung von einem oder mehr Megapixel und der Möglichkeit, Filme von wenigen Sekunden aufzunehmen. Nokia lieferte gleich die Möglichkeit dazu, die Videos auf dem Handy mit Musik und Effekten zu bearbeiten, das habe ich besonders geliebt.Das Sony Ericsson K750i war das erste Handy, das zum Fotografieren quer gehalten wurde. Damals fand ich das eigenartig – mit modernen Smartphones ist das heute ganz normal.
Die Bedeutung von Handyfotografie nimmt immer weiter zu
Das erste Handy mit eingebauter Kamera veränderte sowohl den Kamera- als auch den Mobilfunkmarkt: 2011 wurden mehr als ein Viertel aller Fotos mit der Smartphone-Kamera aufgenommen. Heute ist das Fotografieren, aber vor allem das Teilen der Fotos via Smartphone, ein wichtiger Teil in meinem Alltag. Parallel zur Entwicklung der integrierten Handykameras wurden auch die ersten Foto-Sharing-Plattformen gestartet: Seit 2010 gibt es Instagram – zunächst nur für das iPhone – wo drei Jahre später schon 16 Milliarden Fotos eingestellt wurden. Meine Freundinnen und ich, wir sind alle auf Instagram und schicken uns ständig Bilder hin und her. Durchschnittlich werden dort jeden Tag 55 Millionen Fotos hochgeladen und ich schätze, ein Großteil davon kommt von mir…